Die FarmaGrowers Group (Pty) Ltd wurde 2019 in der südafrikanischen Provinz Nordwest gegründet und hat sich auf den Anbau, die Herstellung und den Export von medizinischem Cannabis spezialisiert. Zuvor hatte das familiengeführte Unternehmen auf ihrer Farm im kleinen Örtchen Brits fundierte Expertise im Gemüseanbau gesammelt. Nun wird dort auf 2.500 Quadratmetern medizinisches Cannabis angebaut, eine 200 Quadratmeter große Abteilung für Forschung und Entwicklung (F&E) ergänzt die Anlage. Insgesamt beschäftigen sie dafür 25 Mitarbeiter:innen. Die Anlage, inklusive des Hauptgebäudes und des Bereichs für Forschung und Entwicklung, wurde gemäß den EU-GMP-Anforderungen errichtet. Die Philosophie von FarmaGrowers: “Grow Health – Sorgfältig hergestelltes medizinisches Cannabis mit einem einzigartigen, 100 % grünen ökologischen Fußabdruck herzustellen – von der Stromversorgung über den Anbau bis hin zur Produktion”.
Im September 2019 fand der erste Spatenstich statt, im August des darauffolgenden Jahres stand die Anlage. Ungewöhnlich für einen Anbauer und Hersteller von Medizinalcannabis: die Finanzierung erfolgte über eine der führenden Banken Südafrikas.
Zu Beginn hat FarmaGrowers in kleinem Stil den Anbau im Hybrid-Gewächshaus getestet, jedoch hat sich das Unternehmen inzwischen auf den Indoor-Anbau unter LED-Beleuchtung spezialisiert, aus welchem auch das Medizinalcannabis für avaay geliefert wird.
Sie haben sich dazu entschieden, den Anbau mit einem aeroponischen System zu steuern und ein umfassendes pharmazeutisches Qualitätssystem (PQS) zu entwickeln und einzuführen. Ein aeroponisches System funktioniert ohne Substrat: Die Stiele der Pflanzen sind im System befestigt, während die Wurzeln in einen abgedunkelten Container hängen und im Intervall mit nährstoffhaltigem Wasser besprüht werden. Die so entstehenden Wurzeln sind deutlich feiner und bilden eine größere Oberfläche, über die Nährstoffe aufgenommen und schneller verwertet werden können.
Das auf der Farm eingesetzte aeroponische System bietet zudem eine Präzisionssteuerung und eine vollständige sensorgesteuerte Automatisierung. Eine zentrale Management-Software überwacht rund um die Uhr die Anbaubedingungen und optimiert bei Bedarf automatisch Schlüsselvariablen wie Nährstoffe, pH-Wert, Temperatur oder LED-Beleuchtung an, um optimale Bedingungen zu schaffen.
FarmaGrowers bezieht sein Saatgut international und hat auch einen Exklusivvertrag für Afrika mit Kevin Jodrey abgeschlossen, einem der renommiertesten Cannabiszüchter und Kultivatoren weltweit sowie Gründer des bekannten Ganjier-Program. In einer F&E-Anlage wird dort Pheno-Hunting vom Samen bis zur Blüte durchgeführt und anschließend zur Bewertung an Milos Vojvodic (Neurowissenschaftler) ,einem der ersten Ganjiers weltweit, verschickt. Erst nach dieser strengen Phäno-Jagd werden die Klone vermehrt und in Produktion gebracht.
Bisher haben es bei FarmaGrowers zwei Sorten – “Critical Kush” und “Royal Gorilla” – in die Produktion geschafft, welche beide von avaay bezogen und für Patient:innen in Deutschland verfügbar gemacht werden.
Der oben beschriebene aeroponische Indoor-Anbau und die vorsichtige Selektion schaffen im Ergebnis Produkte von gleichbleibend hoher Qualität, insbesondere von Cannabinoiden und Terpenen. Zusätzlich sichergestellt wird dies dadurch, dass die Produkte behutsam bei 18 Grad Celsius und 60 Prozent Luftfeuchtigkeit frei hängend getrocknet und anschließend maschinell getrimmt werden. Für das Curing werden noch weitere 14 Tage angesetzt.Dieses komplexe Anbauverfahren sorgt für genau das, was avaay seinen Patient:innen bieten will: spannende Terpenprofile, optisch ansprechende Blüten, ein sehr angenehmer Geruch und Geschmack sowie eine gleichbleibende Qualität.
Ein Ziel des Unternehmens ist es, aus jeder Aroma-Kategorie (fruchtig, floral, erdig, sprittig) einen stabilen medizinischen Kultivar im Portfolio zu besitzen. Nachhaltigkeit spielt für das Familienunternehmen – wie für uns bei avaay auch – ebenfalls eine große Rolle. Alles, was für den Anbau und die Herstellung verwendet wird, ist recycelbar. Das abgeleitete Wasser wird vollständig für die Bewässerung der Rasen, Blumen und Pflanzen der Umgebung wiederverwendet. Die Energie aus den genutzten Solarzellen reicht aus, um die gesamte Anlage zu versorgen. Das ergibt eine Einsparung von ca. 300.000 kg CO2-Emissionen oder dem Äquivalent der Pflanzung von 10.000 Bäumen pro Jahr.
Unser avaay Brand Manager Lennart und unser eigener Ganjier Tim waren zu Besuch bei FarmaGrowers. Seht hier, was sie dort gemeinsam mit “dem Micha” erlebt haben: