Cannabis ist in Deutschland inzwischen legal – aber nicht überall und nicht in jeder Form. Wer Cannabis kaufen möchte, sollte die erlaubten Wege kennen.
Wo kann ich legal Cannabis kaufen? In Deutschland kann man Cannabis legal nur an zwei Orten kaufen: in der Apotheke (stationär und online) und in einem Cannabis Social Club.
Cannabis ist in Deutschland legal, aber nicht frei verkäuflich. Trotz Teillegalisierung gibt es keinen offenen Verkauf.
Medizinisches Cannabis ist der sicherste und kontrollierteste Weg. Es ist ausschließlich mit ärztlichem Rezept erhältlich – auch online über Telemedizin – und wird nur über Apotheken abgegeben.
Freizeitkonsum ist erlaubt, der Kauf aber stark eingeschränkt. Erwachsene können Cannabis legal nur über Cannabis Social Clubs beziehen oder selbst anbauen – nicht in Shops und nicht online.
Ist der Onlinekauf von THC nur mit Rezept legal? Ja,THC-haltiges Cannabis darf im Internet ausschließlich über zugelassene Apotheken bestellt werden. Alles andere ist illegal.
Cannabis-Legalisierung: ein politischer Balanceakt
In Kanada oder in Teilen der USA ist der Gang in den Cannabis-Shop längst Alltag. Wer dort konsumieren möchte, zeigt seinen Ausweis, zahlt an der Kasse – fertig. Deutschland hat sich für einen anderen Weg entschieden: Die Teillegalisierung im Frühjahr 2024 war ein politischer Balanceakt. Cannabis ist erlaubt, aber nicht überall, und schon gar nicht frei verkäuflich. Wer sich orientieren will, stößt schnell auf ein Dickicht aus Regeln, Ausnahmen und Grauzonen. Wir sorgen in diesem Artikel für Durchblick im Gesetzes-Dschungel und klären alle wichtigen Fragen zum Thema
Darf jetzt jeder einfach Cannabis online kaufen?
Nein, Cannabis kann nicht einfach wie ein Konsumgut von jedem im Internet gekauft werden. Der freie Online-Handel mit Cannabisblüten ist verboten. Online-Shops ohne Apothekenlizenz dürfen keine THC-haltigen Blüten oder Extrakte verkaufen.
Wo und wie kann man Cannabis legal online kaufen?
Cannabis online bestellen darf man nur über Apotheken, nicht über freie Online-Shops. Doch wer medizinisches Cannabis im Internet kaufen und als Arzneimittel nutzen möchte, braucht ein Rezept dafür von einem Arzt oder einer Ärztin. Dies kann auch digital ausgestellt werden – zum Beispiel über spezialisierte Telemedizin-Plattformen.
Cannabis legal kaufen in Deutschland – was gilt aktuell?
Im Kern gibt es seit der Legalisierung drei Wege, Cannabis legal zu erwerben – und einen, der nach wie vor verboten bleibt. Hier die Möglichkeiten im Überblick (Stand Dezember 2025):
Freizeitnutzer:innen haben seit 2024 zwar mehr Freiheiten in Sachen Konsum, doch legal kaufen können sie es nur in Cannabis Social Clubs.
Freizeitkonsumierende haben zudem die Möglichkeit, Cannabis zu Hause und unter Einhaltung einiger Regeln für sich selbst anzubauen. Beim Eigenanbau kaufen Konsumierende keine Cannabisblüten, sondern Cannabissamen, um diese anzubauen.
Wichtig: Der Cannabis-Verkauf in Online-Shops, Geschäften und auf dem Schwarzmarkt bleibt weiterhin tabu.
Im nächsten Schritt werfen wir einen genaueren Blick auf die einzelnen Kauf-Optionen.
1) Der sichere Weg: Medizinisches Cannabis kaufen
Seit 2017 ist Cannabis in Deutschland als Arzneimittel zugelassen. Für viele Patient:innen mit chronischen Schmerzen, neurologischen Erkrankungen oder therapieresistenten Beschwerden bedeutete das einen Wendepunkt: Endlich durften Ärzt:innen Cannabis verschreiben – als Cannabisblüten oder in Form von standardisierten Cannabis-Extrakten, die in Apotheken erhältlich sind.
Doch so richtig einfach ist der Zugang zur Cannabis-Therapie bis heute nicht. Manche Ärzt:innen zögern mit der Verschreibung, nicht jede Apotheke führt alle Cannabis-Produkte und Krankenkassen verweigern immer wieder die Kostenübernahme. Trotz dieser Hürden bleibt das Cannabis-Rezept der einzig verlässliche und legale Weg, Cannabis zu kaufen. Mit einer gültigen Verordnung dürfen Patient:innen bis zu 100 Gramm pro Monat aus Apotheken beziehen – geprüft, standardisiert und damit sicher in Qualität und Reinheit.
Dabei sei aber noch einmal ganz klar gesagt: Cannabis kaufen in der Apotheke, ohne Rezept – das ist in Deutschland nicht möglich. Ausschließlich mit einer gültigen Verordnung dürfen Patient:innen medizinisches Cannabis aus Apotheken beziehen. Cannabis wird damit zum Arzneimittel – geprüft, standardisiert und damit sicher in Qualität und Reinheit.
Medizinische Cannabisblüten kaufen – mit Rezept und online
Zunehmend nutzen Patient:innen die Möglichkeit, ihr Cannabis-Rezept online über Telemediziner zu erhalten. Nach einer ärztlichen Konsultation – oft unterstützt durch einen Online-Fragebogen – wird das Cannabis-Rezept bei Eignung ausgestellt. Das medizinische Cannabis wird meist über Partner-Versandapotheken an die Patient:innen verschickt. Vorteil: Wartezeiten bei Fachärzt:innen und lange Wege zur Apotheke lassen sich so umgehen.
Live-Bestand in der Telemedizin: Überblick für Cannabispatienten
Ein praktisches Feature vieler Telemedizin-Anbieter ist der Live-Bestand von Cannabisblüten: Patient:innen können in Echtzeit sehen, welche Sorten in Partner-Apotheken aktuell verfügbar sind – mit Angaben zu THC- und CBD-Gehalt. Diese Übersicht dient vor allem dazu, Wünsche zu äußern und die Versorgung besser zu planen. Welche Sorte letztlich verschrieben wird, entscheidet jedoch immer die behandelnde Ärztin oder der behandelnde Arzt.
Unser Tipp: Mehr zum Thema Cannabis als Medizin und warum wir gesamtgesellschaftlich dringend offener und anders darüber sprechen sollten, liest du in unserem Artikel "Cannabis neu gedacht".
2) Der neue Weg: Cannabis kaufen in Cannabis Social Clubs
Mit der Teillegalisierung im April 2024 wurde auch das Modell der Cannabis Social Clubs (Anbauvereinigungen) eingeführt. Seit Juli 2024 dürfen sich Erwachsene in nicht-kommerziellen Vereinen zusammenschließen – das offizielle Angebot für Freizeitnutzer:innen. Bis zu 500 Mitglieder sind erlaubt, pro Person sind bis zu 50 Gramm Cannabis pro Monat möglich.
Wichtig: Es handelt sich im klassischen Sinne nicht um Verkauf. Vielmehr wird das Cannabis gemeinschaftlich angebaut und in festgelegten Mengen abgegeben. Der Begriff „Abgabe“ trifft es besser als „Verkauf“ – denn die Clubs sind nicht auf Gewinn ausgerichtet, sondern arbeiten gemeinnützig und decken ihre Kosten allein durch Mitgliedsbeiträge und Abgaben.
3) Eigenanbau: Cannabis zu Hause pflanzen
Neben den Cannabis Social Clubs ist auch der private Anbau erlaubt. Erwachsene dürfen bis zu drei weibliche Cannabispflanzen pro Haushalt ziehen, allerdings nur für den Eigenbedarf. Eine Weitergabe oder ein Verkauf ist nicht gestattet und die Cannabispflanzen müssen so gesichert werden, dass sie nicht in die Hände Dritter gelangen. Die dafür nötigen Cannabissamen können in Deutschland legal erworben werden.
Für Freizeitnutzer:innen eröffnet das die Möglichkeit, Cannabis selbst anzubauen und dabei Sorten und Anbaumethoden frei zu wählen. Patient:innen hingegen profitieren davon weniger: Für medizinische Behandlungen ist weiterhin ausschließlich standardisierte und geprüfte Apothekenware vorgesehen, da hier Qualität, Wirkstoffgehalt und Reinheit garantiert sein müssen.
Der illegale Weg: Schwarzmarkt
Was bleibt, ist der Weg, den es immer schon gab – und der bleibt illegal. Wer Cannabis auf der Straße kauft, riskiert nicht nur Strafen, sondern auch seine Gesundheit. Die Qualität ist ungewiss, gestrecktes Cannabis keine Seltenheit. In einer legalisierten Gesellschaft wirkt dieser Weg mehr denn je wie ein Relikt vergangener Zeiten.
Worauf es wirklich ankommt: Qualität und Beratung
Egal, ob medizinisch oder als Freizeitkonsument: Entscheidend ist die Qualität. Nur zertifizierte Produkte garantieren, dass keine Streckstoffe enthalten sind und der Gehalt an THC und CBD genau dem entspricht, was auf der Packung steht. Für Patient:innen kommt hinzu: Sie brauchen Beratung, abgestimmte Dosierungen, passende Sorten.
Unser Tipp: Du willst mehr zum Thema erfahren? In unserem Artikel "Cannabis kaufen – aber kontrolliert" sprechen wir über Modellprojekte zum regulierten Verkauf.
Werden Cannabis-Telemedizin-Plattformen und der Online-Kauf von medizinischem Cannabis auf Rezept 2026 verboten?
Das ist aktuell noch nicht klar. Ein Gesetzentwurf der Bundesregierung sieht vor, die Regeln für die Verschreibung von medizinischem Cannabis in Zukunft deutlich zu verschärfen.
Hier der Gesetzentwurf im Überblick:
Vorgeschlagen wird unter anderem, dass Cannabis künftig nur noch nach einem persönlichen Arzt-Patienten-Kontakt in der Praxis oder bei einem Hausbesuch verordnet werden darf. Dabei sollen Gesundheitszustand, Begleiterkrankungen und mögliche Wechselwirkungen intensiver geprüft werden.
Für Folgerezepte ist geplant, dass mindestens einmal innerhalb von vier Quartalen ein persönlicher Arztkontakt stattfinden muss. In den dazwischenliegenden Quartalen könnte eine Verordnung unter bestimmten Voraussetzungen weiterhin telemedizinisch erfolgen.
Ebenfalls vorgesehen ist, den Versand von medizinischem Cannabis über Apotheken einzuschränken. Die Abgabe soll stärker an eine persönliche Beratung in der Apotheke gebunden werden. Der Apotheken-Botendienst wäre davon ausgenommen.
Entscheidend ist jedoch: All das ist bislang nur ein Entwurf. Zwar wurde er vom Bundeskabinett beschlossen, er ist aber noch kein geltendes Recht. Erst wenn Bundestag und Bundesrat zustimmen und das Gesetz in Kraft tritt, ändern sich die bestehenden Regeln. Bis dahin bleibt die aktuelle Praxis erlaubt: Ärztliche Verordnungen sind auch nach digitaler Anamnese möglich und Apotheken dürfen medizinisches Cannabis weiterhin abgeben und versenden.
Viele Telemedizinanbieter stellen sich dennoch bereits auf mögliche Änderungen ein. Ihr Ziel ist es, Patient:innen auch künftig einen sicheren, transparenten und medizinisch fundierten Zugang zur Cannabistherapie zu ermöglichen.
FAQ
In Deutschland kannst du Cannabis legal nur an zwei Orten kaufen: in der Apotheke und im Cannabis Social Club.
In der Apotheke – nur mit Rezept: Medizinisches Cannabis gibt es ausschließlich auf ärztliche Verordnung, auch nach Online-Anamnese über Telemedizin.
Über Anbauvereinigungen (Cannabis-Clubs): Für Erwachsene, die Mitglied sind. Kein freier Verkauf, kein Online-Shop. Wo du Cannabis nicht legal kaufen kannst:
Online-Shops ohne Apotheke
Geschäfte
Straßenverkauf / Schwarzmarkt
Wer im Internet THC bestellen möchte, muss darauf achten, dass es sich um medizinisches Cannabis aus einer zugelassenen Apotheke handelt und ein gültiges ärztliches Rezept verlangt wird. Ohne Rezept THC online zu kaufen ist in Deutschland illegal.
Der Preis für medizinisches Cannabis in deutschen Apotheken liegt in der Regel zwischen rund 5 und 15 Euro pro Gramm. Wie viel genau bezahlt wird, hängt von Sorte, Qualität, Hersteller und Anbaumethode ab.
Nein, medizinisches Cannabis kann man in Deutschland nur mit ärztlichem Rezept kaufen. Apotheken verkaufen medizinisches Cannabis nicht ohne Vorlage eines Rezeptes.
Für Freizeitnutzer:innen ist Cannabis seit Juli 2024 jedoch in begrenztem Rahmen auch ohne Rezept legal erhältlich – entweder über Cannabis Social Clubs oder durch den Eigenanbau von bis zu drei Pflanzen. Ein freier Verkauf in Geschäften oder Apotheken existiert dagegen nicht. Der Kauf auf dem Schwarzmarkt bleibt verboten und riskant.
Ja – über Telemedizin-Anbieter ist es möglich, ein Cannabis-Rezept online zu erhalten. Nach einer digitalen ärztlichen Konsultation, häufig unterstützt durch einen Online-Fragebogen, kann bei entsprechender Indikation ein Rezept ausgestellt werden. Das medizinische Cannabis wird dann über Partner-Versandapotheken direkt nach Hause geliefert oder kann in einer Apotheke vor Ort abgeholt werden. Wichtig: Die Verschreibung erfolgt immer durch eine Ärztin oder einen Arzt, nicht automatisch.
Ein Cannabis-Rezept kannst du online über Telemedizin-Plattformen bekommen. Dort füllst du zuerst einen Online-Fragebogen aus oder sprichst per Video mit einer Ärztin oder einem Arzt. Danach wird geprüft, ob medizinisches Cannabis für deine Beschwerden sinnvoll sein könnte. Ist das der Fall, wird dir das Online-Rezept ausgestellt.
Wichtig zu wissen: Nicht jede Person bekommt automatisch ein Cannabis-Rezept. Es muss eine Erkrankung vorliegen, bei der eine Ärztin oder ein Arzt einen möglichen Nutzen von Cannabis sieht.
Mehr Infos zu den Voraussetzungen und eine Übersicht zu Telemedizin-Plattformen findest du auf unserer Seite „Wie werde ich Patient:in?“.
Grundsätzlich gibt es zwei Wege, um Cannabis-Patient:in zu werden: über eine Ärztin oder einen Arzt vor Ort oder über eine spezialisierte Telemedizin-Plattform.
Der klassische Weg führt über die Hausärztin bzw. den Hausarzt oder über Fachärzt:innen. Alternativ nutzen viele Patient:innen Telemedizin-Angebote. Dort wird anhand eines Online-Fragebogens oder einer Videosprechstunde geprüft, ob eine Cannabistherapie medizinisch sinnvoll ist. Bei positiver Einschätzung wird ein Rezept für medizinisches Cannabis ausgestellt. Damit ist man automatisch Cannabis-Patient:in.
Mehr Infos zum Thema findest du auf unserer Seite „Wie werde ich Patient:in?“.
Ja, aktuell kannst du deine Cannabis-Therapie in Deutschland online machen (Stand: Dezember 2025). Online-Anamnesen über Telemedizin-Plattformen sind erlaubt, Ärztinnen und Ärzte dürfen medizinisches Cannabis nach entsprechender Indikation verschreiben und Online-Apotheken können die verordneten Cannabisprodukte weiterhin versenden.
Zwar gibt es politische Diskussionen und einen Gesetzentwurf zu möglichen Änderungen für Versand von Cannabis und Telemedizin, dieser ist jedoch noch nicht in Kraft. Bis zu einer endgültigen gesetzlichen Neuregelung gelten die bisherigen Regeln weiter.
Mehr Infos zum Thema findest du auf unserer Seite „Wie werde ich Patient:in? Dein Weg in die Cannabis-Therapie".
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